Dein chronisch kranker Partner kann dir der Mann sein, bei dem du dich geborgen und geliebt fühlst. Erfahre, wie anziehend und attraktiv ein gesundes Selbstbild machen kann.
Dein Partner ist chronisch krank. Dein Partner trägt dich.
Zwei Dinge, die sich nicht ausschließen müssen, denn:
- Ein Mann zu sein, der seine Partnerin auf Händen trägt, kann dies auch mit schwachen Armen.
- Ein Mann, der seiner Frau die Sorgen nimmt, kann dies auch mit einer Insulin-Pumpe.
- Ein Mann, der seine Frau zum Lachen bringt, kann dies auch mit einer Herzerkrankung.
Das scheint dir im Moment kaum vorstellbar? Vielleich fühlst du dich als Frau mit chronisch erkranktem Partner im Moment nicht gerade auf Händen getragen. Eher nimmst du ihm viel ab. Du organisierst seinen Therapiealltag, fährst ihn zu Terminen. Krankenschwester bist du nicht, übernimmst aber dennoch diese Aufgaben. Da fahren deine Liebesgefühle wahrscheinlich nicht täglich Achterbahn. Gut vorstellbar, dass dein Partner sich bei der Situation auch nicht gerade aktiv und handlungsfähig fühlt. Nicht zu können, wenn man es jedoch möchte, schlägt nun mal aufs Selbstwertgefühl.
Vorweg die gute Nachricht:
Präsent zu sein, ist der Schlüssel zu tiefer Verbundenheit.
Präsent zu sein, ist der Schlüssel für eine tiefe Verbundenheit zueinander. Das betrifft den erkrankten Partner und die Partnerin gleichermaßen. And this is where the magic happens. Pflegt ihr den ganzen Tag Aufgaben, die die Krankheit in den Fokus rücken, wird dieser Teil des Lebens unweigerlich „größer“. Viele flüchten sich dann in das Tun, zoomen sich aus dem Krankheitsalltag heraus. Aber wo bleibt der Rest vom Leben, das Spüren, das Präsent sein im Moment? Indem ihr DIESEN Teil wieder vergrößert. Das geht auch mit chronischer Erkrankung oder eingeschränkter Mobilität.
Fühlt sich in unserem Leben etwas eng oder ausweglos an, liegt es ja meist nicht daran, dass wir keine anderen Möglichkeiten hätten, sondern daran, dass unsere Vorstellung von der Sache zu eng gefasst ist. Gelingt es, dieses Bild zu erweitern, können sich Unruhe, Stress und Sorgen deutlich reduzieren, oder gar auflösen.
Was einen „starken Mann“ ausmacht, entscheidet jeder Mann für sich. Da kein Mann überzogenen männlichen Rollenbildern zu entsprechen braucht, sollte es auch keiner mit chronischer Erkrankung.
Halten wir beim Thema Beziehung mit chronischer Erkrankung an der Vorstellung fest, wie groß, stark, muskulös oder erfolgreich ein Mann sein sollte, wird es mitunter eng. Besonders wenn körperliche oder seelische Veränderungen des erkrankten Partners sichtbarer werden.
Es ist vielmehr eine Frage der Haltung, ein inneres Selbstverständnis von sich als Person, die einen Mann zu einer wahren charakterstarken Persönlichkeit werden lassen. Dies ist fordernd und zugleich vom größten Potential, wenn die Diagnose das eigene Bild von dem Mann, der man(n) sein möchte, in Frage stellt. Es ist ungemein attraktiv, wenn ein Mann sich seiner Fähigkeiten, aber auch seiner Einschränkungen voll bewusst ist. Je entspannter und schamfreier ein Mann diese vertritt, desto kraftvoller wird er nach außen wirken.
Körperlichkeit ist nicht unwichtig, aber nicht essenziell für wahre Nähe und Intimität
Es gibt auch Männer, die körperlich gesund sind, jedoch in der Partnerschaft keine emotionale Tiefe erreichen. Das Körperliche ist daher nicht unwichtig in der Paargemeinschaft. Es ist jedoch nicht die Essenz für gelebte Nähe und Intimität.
Auch Du als Partnerin findest dich erst hinein in diese Rolle. Auch du hast eine Vorstellung von den Qualitäten, die dein Partner und ggf. potentieller Vater deiner Kinder idealerweise mitbringen sollte. Klingt wenig liebevoll und romantisch? Das ist es bei näherer Betrachtung nicht.
Es ist sogar sehr hilfreich. Je klarer du weißt, was du in einer Partnerschaft brauchst, um dich sicher, geborgen, geschätzt und geliebt zu fühlen, desto leichter wird der Umgang mit der chronischen Krankheit deines Partners gelingen.
Attraktivität speist sich aus Selbstvertrauen in seine eigenen Fähigkeiten
Deine Bedürfnisse nach Nähe und Austausch können auch mit Krankheit an Board erfüllt werden. Vielleicht kannst du dir das gerade nicht vorstellen. Den meisten Frauen, die ich berate, fällt es auch schwer auszuhalten,
- mal nichts zu machen
- nicht zu verkopfen.
Dabei kann es sogar entlastend sein, nicht immer zu wissen, wie die Zukunft aussehen wird. Zu jeder Zeit kann es dir jedoch möglich sein
⁃ Mein Mann trägt mich.
⁃ Ich werde gehalten.
⁃ Ich fühle mich im Herzen berührt.
Das Spüren aushalten, zu beobachten, was dich gerade bewegt, das kannst du zulassen lernen. And this is where the magic happens.
Wie du in diese Rolle leichter hineinwachsen kannst und dabei wahre Unterstützerinnen an deiner Seite hast, erfahre das in meiner sicheren Frauengruppe, die weiß, wie Liebe mit Krankheit gelingt: Hier beitreten.
Wünschst du direkte Beratung oder Coaching kannst du mich auch direkt unter kontakt@kerstinneumann.de kontaktieren.